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Heinz Cibulka

Chinoiserie - Aus dem Reisetagebuch

 
juni 1999

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juli 1999

 

in: Chinoiserie, 2000


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Abfahrt zur Stadt Deng Fen, das bedeutet eine lange Fahrt übers Land. Wir werden von einer ganz lieben und gescheiten Frau begleitet, die sich mit Magdalena gut versteht und gutes Englisch spricht.

Viele schwerbeladene Kohlewagen fahren an uns vorbei, auf den Straßen sehen wir immer wieder Bauern, die ihren Weizen, die Weizenkörner auf den Straßen ausbreiten, um sie hier zu trocknen und vielleicht auch auf diese billige Art zu dreschen, das heißt den Weizen vom Spreu zu trennen. Im Vergleich zu den meisten Straßenbenützern fahren wir ziemlich schnell, die Straßen sind zum Teil sehr löchrig, manchmal aber gut zum Schnellfahren. Dazwischen sehen wir immer wieder Hirten, die am Straßenrand Rinder und Ziegen, manchmal auch Esel weiden. Radfahrer und Fußgänger sind in allen Richtungen unterwegs.

Nach stundenlangem Fahren im vollklimatisierten schwarzen Dienstwagen mit Chauffeur und verdunkelten Fenstern kommen wir im Shaolin Hotel an und werden zum Shaolin-Tempel geführt. In diesem Tempel sind die berühmten Kung Fu Kämpfer oder Kampfartisten zuhause. Wir werden vom obersten Mönch des Klosters empfangen und unterhalten uns bei grünem Tee über das Kloster und Kung Fu in englischer Sprache. Sehr bald ist uns das Englisch lieber, als das Deutsch unseres Übersetzers und Reiseleiters, der auch beim Übersetzen offensichtlich immer wieder seine Zensuren einbringt.

Wunderbares Mittagessen

Nachmittags wird extra für uns eine theatralische Aufführung mit multimedialer Unterstützung und allem Pomp dieses Genres geboten. Wir fotografieren viel zu viel, bis die Batterien schlapp machen.

Zum Abendessen gibt es diesmal:

Ameisen klettern auf den Baum, Mais mit Kiefernkernen (vielleicht Pinien), Sojasprossen in Essig gdünstet, Rindsuppe, Gelee und chinesische Petersilie, Krabben, Fenchel in Ölsauce, Rapsgemüse mit Morcheln, Nudelsuppe, Spinat, Nudeln in dunkler Sauce, Auberginen und Rindfleisch in Täschchen ... zur naechsten seite



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